Traumafolgestörung (wie z.B. eine posttraumatische Belastungsstörung
Eine Traumafolgestörung (wie z.B. eine posttraumatische Belastungsstörung) kann durch gezielte, strukturierte und wissenschaftlich fundierte Psychotherapie oft deutlich verbessert und teilweise auch „behoben“ werden – das bedeutet: Die Symptome können stark reduziert oder sogar ganz verschwinden, je nach individueller Ausgangslage und Therapieerfolg.
Heilungschancen und Therapieformen
Traumafolgestörungen sind grundsätzlich gut behandelbar mit Verfahren wie kognitiver Verhaltenstherapie, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), IRRT (Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy), und weiteren Methoden. Etwa 30 % der Betroffenen sind nach einem Jahr symptomfrei, bei anderen bleibt ein Teil der Beschwerden bestehen oder es kommt zu Rückfällen. Die Behandlung gliedert sich meist in die Phasen Stabilisierung, Bearbeitung und Reintegration.
Training zur Trigger-Deaktivierung
Ja, es gibt therapeutisches „Training“ zur Deaktivierung von Auslösern (Triggern). Im Rahmen der sogenannten Trigger-Exposition werden die Trigger identifiziert und in einem sicheren therapeutischen Rahmen – meist schrittweise und begleitet – konfrontiert. Ziel ist, dem Gehirn beizubringen, dass die Situation heute anders und ungefährlich ist. Dazu werden Unterschiede zwischen Vergangenheit und Gegenwart betont, Selbstberuhigungsstrategien und orientierende Selbstgespräche eingesetzt, um die Verknüpfung Trigger-Trauma nachhaltig zu lösen. Die Konfrontation wird immer in einem geschützten Rahmen empfohlen, nicht allein.
Trigger im Umgang mit dem Ex-Partner
Wenn die Mutter durch Sprache, Gestik und Mimik des Ex-Partners getriggert wird, ist dies therapeutisch adressierbar. Zentral sind:
- Identifikation der persönlichen Trigger durch professionelle Begleitung.
- Trainings- und Expositionsmethoden, insbesondere um die emotionale Reaktion zu regulieren und die Verbindung zwischen Trigger und Trauma zu lösen.
Bei schwierigen Auslösern wie einem Ex-Partner im Kontext gemeinsamer Kinder ist die Zusammenarbeit mit Therapeuten oder Traumafachleuten besonders wichtig, da der Kontakt häufig unvermeidbar ist und Schutzmechanismen für Mutter und Kind etabliert werden müssen.
Empfehlungen für betroffene Eltern
- Professionelle traumazentrierte Psychotherapie aufsuchen.
- In Zusammenarbeit mit Fachleuten Strategien entwickeln, wie Auslöser entschärft und der Kontakt möglichst sicher gestaltet werden kann.
- Eigene Grenzen und Schutzbedarf klar kommunizieren und möglichst auch Unterstützung im sozialen Umfeld nutzen.
Eine vollständige „Heilung“ ist möglich, aber nicht garantiert. Trigger-Deaktivierung ist ein therapeutisch erlernbares Ziel, das besonders im Kontakt mit belastenden Personen unter Expertenbegleitung erfolgen sollte.